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Ocean's Twelve

Vor einigen Jahren (im Vorgängerfilm) raubten Daniel Ocean (George Clooney) und seine Komplizen den Tresorraum des Casinos von Terry Benedict (Andy Garcia) leer und erbeuteten dabei schlappe $150.000.000 - und Daniel nebenher noch seine Geliebte Tess (Julia Roberts). Zwar zahlte ersteres die Versicherung, doch offenbar hegt Benedict nach wie vor Groll… jetzt er will sein Geld zurück, und zwar mit Zinsen.

Filmplakat

Da natürlich der eine oder andere mittlerweile auf großem Fuß gelebt hat und daher kaum noch das Geld aus dem ersten Raub zusammenkommt, müssen sie einige weitere Coups inszenieren, um innerhalb von 2 Wochen die geforderte Summe zu bekommen.

Soweit der konstruierte Plot. Was ist nun neu an 12 im Vergleich zu 11?

Einerseits Catherine Zeta-Jones alias Isabel Lahiri, die einen Europol-Detective mit Affinität zu Rusty Ryan (Brad Pitt) spielt. Andererseits, um die Sache noch etwas komplizierter zu gestalten, gibt's da noch den Nachtfuchs (Vincent Cassell), einen weiteren ehrgeizigen Profidieb, der den 11 offenbar öfter zuvorgekommen ist und der sie schlussendlich zu einem Wettstreit auffordert, um eines der berühmten Fabergé-Eier zu stibitzen. Sollte Ocean samt Gang das Ei zuerst bekommen, zahlt der Nachtfuchs ihre Schulden.

Nunja, was will man zu dieser Handlung viel sagen, es wirkt alles sehr konstruiert und der Film macht auch keinen großen Hehl daraus. Konnte der Vorgänger noch mit seichter Unterhaltung dienen, so versuchten die Macher hier wohl, den Zuschauer so oft wie möglich in irgendeine Sackgasse laufen zu lassen, durch immer weitere Plot-Twists und Kniffe, Rückblenden und Aufklärungen zu verwirren, sodass man am Ende ähnlich Linus Caldwell (Matt Damon) bei einem der wenigen humoristischen Höhepunkte des Films nicht mehr weiß, wo einem der Kopf steht und wohin das alles führen soll. Am Ende sind alle Klarheiten beseitigt und der rote Faden endgültig zu einem schönen Knäuel verworren.

Der Humor wirkt einseitig, die Dialoge platt oder bewusst nichtssagend. Catherine Zeta-Jones oder Julia Roberts, die ab und an durchs Bild springen, mögen den einen oder anderen Herren vielleicht ebenso begeistern wie Clooney und Pitt die Damen… können aber auch nicht darüber hinwegtäuschen, dass hier eigentlich nichts tiefgründigeres geboten wird - das dafür aber 2 Stunden lang. Das, was aus dem Vorgänger übernommen wurde, wirkt zu sehr aufgewärmt und in die Länge gezogen (dass Linus als Trottel dargestellt wird, den alle anderen durch den Kakao ziehen z. B.), das was neu hinzugekommen ist, erinnert mehr an ein Sketchboard voller wirrer Ideen, welches die meisten Screenwriter eingerahmt und in den Papierkorb gehängt hätten.

Ehrenpunkte gibt es, weil der Film es immerhin an einigen wenigen Stellen schafft zu unterhalten, ansonsten saß ich mit ähnlichem Gesichtsausdruck im Kino wie bei Matrix 2 - unschlüssig, ob ich über die Dialoge lachen oder mein Geld zurück verlangen soll.

4 von 10 Punkten