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Der Maschinist

Der Protagonist dieses Films ist Trevor Reznik (Christian Bale), seines Zeichens Maschinenarbeiter in einer Fabrik. Dieser leidet seit einem Jahr an chronischer Schlaflosigkeit. Es gibt einige Momente im Film, in denen er vor Müdigkeit kurz vor dem Einschlafen ist, und dann doch durch irgendein Ereignis wach gehalten wird. Doch seine Schlaflosigkeit hat tiefere Gründe, wie man im Laufe des Filmes feststellt.

Filmplakat

Rezniks Gestalt ist abgemagert, bleich, bemitleidenswert. Christian Bale (American Psycho, Equilibrium, der nächste Batman-Darsteller) hat sich für diese Rolle auf etwa 60 Kilo runtergehungert und man sieht ihm das auch an. "Wenn du noch mehr abnimmst, sieht man dich nicht mehr" bekommt er von seinen einzigen beiden Bezugspersonen gesagt. Die eine ist die Prostituierte Stevie (Jennifer Jason Leigh), zu der Reznik mehr als nur eine "geschäftliche" Beziehung hat. Sie gibt ihm Halt und Verständnis, sorgt sich um ihn, lässt sich von seinem Äußerlichen nicht abschrecken. Die zweite Bezugsperson ist Marie (Aitana Sánchez-Gijón), eine Kellnerin in einem Flughafenrestaurant, in das Reznik allnächtlich entflieht, da er sowieso nicht schlafen kann. In den Szenen im Flughafenrestaurant erkennt man, dass unter der hageren deprimierenden Gestalt doch noch ein Mensch mit Charme steckt, auf welchen Marie auch reagiert.

An einem Arbeitstag trifft Reznik auf den Mitarbeiter Ivan (John Sharian), den er bis dahin nie gesehen hat. Von ihm abgelenkt passiert ein Maschinenunfall, bei dem ein anderer Mitarbeiter (Michael Ironside) seinen Arm verliert. Doch niemand glaubt ihm, dass er abgelenkt wurde, denn offenbar gibt es in der Fabrik keinen Arbeiter namens Ivan. Und plötzlich tauchen am Kühlschrank Rezniks seltsame Postit-Notizen auf mit einem Galgenmännchen-Spiel.

Reznik verfällt zunehmend in Paranoia, vermutet eine Verschwörung seiner Mitarbeiter, die ihm die Schuld an dem Unfall geben. Doch allmählich begreift er, dass dahinter mehr steckt…

Hervorzuheben ist an diesem Film insbesondere die schauspielerische Leistung Bales, der in den bisherigen (oben zitierten) Filmen ja nicht unbedingt Charakterrollen dargestellt hat. Gerade mit diesem Film hat er aber bewiesen, wozu er fähig ist, eine Leistung die IMHO eine Oscarnominierung verdient hat.

Filmisch wirkt der Streifen sehr durch die erzeugte düstere Stimmung. Die Szenen wirken mit Ausnahme der Szenen bei Stevie farblos in verwaschenen Grau- und Blautönen. Die Eintönigkeit in Rezniks Leben wird sehr eindringlich dargestellt.

Einziger Kritikpunkt, den ich anführen möchte, ist das Ende. Der Film bietet eine schlüssige, logisch nachvollziehbare Auflösung zum Schluss… die meiner Meinung nach nicht hätte sein müssen. Doch da "Der Maschinist" sowieso nicht gerade ein Mainstream-Film ist, wollte Regisseur Brad Anderson das Publikum wohl nicht vollends verschrecken. Hätte er den Film offener für Interpretationen enden lassen, hätte ich ihm eine bessere Wertung gegeben. So sind's nur

8 von 10 Punkten